Nachdem am Freitag den 1. Mai für das gesamte Wochenende schlechte Wetteraussichten in ganz Süddeutschland feststanden, beschlossen einige Gmünder Sportpiloten spontan, für Bundesligaflüge in Richtung Norden zu fahren. Samstag früh um 5 Uhr fuhren fünf Segelflieger mit drei Flugzeugen in Ihren Anhängern in Richtung Marburg. Wenige Stunden später hatten sie drei Topflüge im Kasten und eroberten für die Fliegergruppe Schwäbisch Gmünd die Tabellenführung in der ersten Segelflugbundesliga!
Um auf jeden Fall in eine gute Wetterlage zu kommen, musste der Startflugplatz laut Wettervorhersage deutlich nördlich von Frankfurt liegen. Die Wahl fiel auf Marburg, wo die fünf Piloten nach kurzem Telefonat auch fliegerisches Asyl bekamen. Noch vor Sonnenaufgang ging die Reise mit zwei Doppelsitzern und einem Einsitzer los. Beim Überqueren des Mains wurde das Wetter deutlich besser, der Wetterbericht schien Recht zu behalten. 10 Uhr in Marburg angekommen, wurden die Flieger aufgebaut und kurz nach 12 Uhr waren alle in der Luft: Joachim Koch im Discus 2b Einsitzer, Horst Neukamm/ Freddy Hein im Duo-Discus und Tobias Ladenburger/ Leonard Krohmer im Gmünder Flaggschiff Arcus-T. Im Teamflug gingen alle drei Flugzeuge zuerst nach Norden in Richtung Kassel, dann folgte ein langer Streckenabschnitt mit Rückenwind bis an den Rand des Luftraums von Leipzig bei Naumburg. Dieser Abschnitt brachte den Erfolg, durch geschickte Kurswahl unterhalb von aufwindreichen Wolkenstraßen konnten die Gmünder hauptsächlich geradeaus fliegen und mussten kaum Zeit in das sogenannte Kurbeln, d.h. in den kreisenden Höhengewinn unter einzelnen Aufwindwolken, investieren. Der Rückflug funktionierte problemlos auf dieselbe Weise, nach dem Abbauen der Flieger und einem Abendessen am Flugplatz machten sich die kleine Mannschaft wieder auf den Heimweg.
Drei Schnittgeschwindigkeiten zwischen 124 und 126 km/h ergaben in der Rundenwertung am Ende Rang drei, was den Gmündern in der Gesamtwertung die Führung einbrachte. Ein herzlicher Dank für die Gastfreundschaft geht an den Segelflugverein Marburg!