14.10.2020: Spätestens der Einzug des Herbstwetters zeigt das Ende der Segelflugsaison 2020 an. Passend dazu endete am 30. September mit der Deutschen Meisterschaft im Streckensegelflug DMSt der letzte dezentrale Wettbewerb der Saison, bei dem wir wieder Titel und hervorragende Platzierungen erreichen konnte.
Neben der Segelflugbundesliga und den zentralen Wettbewerben ist die DMSt die Königsdisziplin im Streckensegelflug. Hier geht es darum, einen Tag optimal zu nutzen und die größtmöglichen Strecken um zuvor angemeldete Wendepunkte zu fliegen. Dazu müssen die Piloten die Wetterlage und -entwicklung sehr genau analysieren, um die optimalen Wendepunkte auszuwählen. Zudem müssen sie ihr eigenes fliegerisches Können richtig einschätzen, um die gewählten Strecken dann auch bewältigen zu können.
Wie gut unsere Piloten in dieser Disziplin sind, zeigt eindrucksvoll der Blick in die diesjährigen DMSt-Wertungslisten. In den Einzelwertungen, bei denen jeweils die drei besten Flüge eines Piloten zählen, geht in Baden-Württemberg der 1. Platz in gleich drei Klassen an drei Gmünder Piloten: Frank Rodewald (18m), Günter Kölle (15m) und Joachim Koch (Standardklasse). In der Bundesweiten Wertung bedeutet dies den Vizetitel für Rodewald und jeweils Platz 3 für Kölle und Koch. Getoppt wird das Ganze noch von den Mannschaftswertungen, bei denen jeweils 3 Piloten mit ihrem besten Flug zu einer Mannschaft zusammengefasst werden. Gleich drei Teams haben sich hier in der Top 20 platziert: Gmünd 1 holt sich mit Freddy Hein, Tobias Ladenburger und Frank Rodewald den deutschen Meistertitel. Gmünd 2 mit Bastian Hörber, Joachim Koch und Günter Kölle schrammt mit Rang 4 knapp am Bronzerang vorbei. Mit Benni Schüle, Marc Baur und Nino Welz belegt selbst die 3. Gmünder Mannschaft bundesweit noch den 14. Platz - und Platz 8 in Baden Württemberg.
Besonders diese Mannschaftswertungen zeigen, wie gut bei uns in die Breite gearbeitet wird. Nach einer umfassenden fliegerischen Grundausbildung können sich die Piloten/innen in Theorie und Praxis über Streckenfluglehrgänge weiterbilden und ihren fliegerischen Horizont stetig erweitern. Dabei steht der Leistungsgedanke gar nicht im Vordergrund: Es geht zunächst um das Knowhow, das nötig ist, um sich „frei“ außerhalb des Fluplatzbereichs - ohne Motor und nur mit den Kräften der Natur - über die Landschaft zu bewegen. Wer der damit verbundenen Faszination einmal erlegen ist, fängt oft ganz automatisch an, seine Grenzen auszuloten. Die sportlichen Erfolge ergeben sich dann fast automatisch. Die diesjährigen Mannschaftsergebnisse belegen einmal mehr, wie erfolgreich diese bei uns gelebte „Segelflugphilosophie“ sein kann. Nicht zuletzt sind die vielen anspruchsvollen Flüge für Bundesliga und DMSt auch die Grundlage für die internationalen Erfolge unserer Wettbewerbspiloten der letzten Jahre..
Text: Joachim Koch/ Martin Balzer