Vom 4. bis zum 14. Juli 2017 nahmen unsere Sportpiloten Freddy Hein und Günter Kölle an den Deutschen Segelflugmeisterschaften in der Rennklasse in Stendal teil. Freddy Hein gelang mit einem hervorragenden vierten Rang unter 35 Teilnehmern eine erneute Qualifizierung zur nächsten EM. Günter Kölle, auch benachteiligt durch seinen inzwischen veralteten Flugzeugtyp Ventus C, musste sich mit einem der hinteren Ränge zufrieden geben. Den Meistertitel holte Alexander Späth vom Aeroclub Esslingen, mit dem Hein den kompletten Wettbewerb im Team geflogen war.
„Das Wetter macht mich irre!“ Dieses Zitat des Wettbewerbs-Meteorologen sagt alles: Jeder Tag in Stendal wartete mit anderen Wetterbedingungen auf, oft war am Morgen noch nicht einmal abzusehen, wie es mittags sein würde. Das Team Hein/ Späth kam von Anfang an aber gut mit den Bedingungen klar und platzierten sich zeitig im vorderen Bereich des Feldes. Meist flogen sie autark und weitab von größeren Flugzeugpulks der Konkurrenz. Nach fünf aufeinanderfolgenden Wertungstagen lag Hein bereits auf Rang 4.
„Moin moin Stendal“, so wurden die Kameraden der Fliegergruppe allmorgendlich per Whatsapp von Peter Hein begrüßt, der vor Ort für das Wohlergehen der Gmünder Piloten sorgte. So konnte der Verein wieder mitfiebern und auch das Wetterchaos anhand der täglich gelieferten Fotos miterleben. Denn nach dem 5. Wertungstag dauerte es lähmende fünf weitere Tage, bis wieder geflogen werden konnte. An diesem Tag war die Wettersituation dann so schwierig, dass sich Hein und Späth zum ersten Mal komplett aus den Augen verloren, was an diesem Tag allerdings sehr vielen Teams passierte. Späth erwischte den besseren Flugweg und konnte sich den Tagessieg sichern, während Hein zweimal fast außenlanden musste und daher am Ende froh war, gegen den 40 km/h starken Gegenwind wieder nach Stendal zurück zu kommen. Mit Tagesrang 12 hatte er seinen vierten Rang zwar verteidigt, allerdings waren ihm mehrere Verfolger dicht auf den Fersen.
Der Druck am darauffolgenden letzten Wertungstag war nun enorm, da neben Hein noch weitere vier Piloten Chancen auf einen Platz in der Nationalmannschaft hatten, die aus den besten vier Piloten gebildet wird. Im Vertrauen auf ihre eigenen Stärken setzten Hein und Späth auf eine „aggressive“ Flugstrategie und konnten sich damit durchsetzen: Diesmal holte Hein den Tagessieg und verteidigte damit seinen vierten Rang und den Platz in der Nationalmannschaft, Späth holte mit Tagesrang 3 den Meistertitel.
Hein freute sich vor allem über die Bestätigung seiner Leistungen, denn er ist der einzige Pilot, der seinen Platz in der Nationalmannschaft halten konnte. Er nimmt ja im August auch noch an der diesjährigen EM im englischen Latham teil.
Interessant wird nun noch die Verteilung der vier Nationalmannschaftsmitglieder auf die WM und die EM, da die Plätze 2 und 3 ebenfalls von einem eingespielten Team belegt wurden. Da normalerweise aber die Plätze 1 und 2 zur WM und die Plätze 3 und 4 zur EM fahren, wollen sich die vier Piloten im Oktober zusammensetzen und evtl. ihre WM- und EM-Teilnahmen so tauschen, dass die beiden erfolgreichen Teams weiter zusammen fliegen können.