Nicht nur der Segelflug ist bei der Fliegergruppe Schwäbisch Gmünd ein Thema. Acht Vereinsmitglieder unternahmen im April einen Wochenendausflug mit einem Motorsegler und zwei Motorflugzeugen. Ziel war die Hafenstadt Zadar in Norddalmatien.
Nach ausführlicher Flugplanung und Wetterberatung war wegen dichten Nebels auf der Schwäbischen Alb an einen Start auf dem Hornberg nicht zu denken. Erst kurz nach Mittag konnte es endlich bei schlechter Sicht in Richtung Osten losgehen. Wegen der in Wolken gehüllten Alpen, führte die Route zunächst in die Gegend von Linz und dann entlang der malerischen Kulisse mehrerer Seen wie dem Traunsee, über die Kalkalpen nach Graz. Mit vollen Tanks ging es weiter durch den slowenischen Luftraum, vorbei an Maribor mit Kurs in Richtung Opatja. Die vorgeschriebenen Flugrouten mussten genau eingehalten und das Erreichen deren Pflichtmeldepunkte der Flugsicherung durchgegeben werden. Die Segelflugschülerin Melissa Pfitzer erlangte dabei erste Erfahrungen bei einem Auslandsflug und erhielt so einen ersten Vorgeschmack auf ihren Berufswunsch Verkehrspilotin.
Nach drei Stunden tauchte am südlichen Horizont der Saum der Adriaküste auf. Die entspannten kroatischen Fluglotsten genehmigten das Abweichen von den vorgegebenen Strecken und führten die Gmünder zeitsparend, nach fast fünfstündigem Flug zur Hafenstadt Zadar. Ein halbes Dutzend großer gelber Amphibien-Löschflugzeuge wartete auf dem Flughafen auf ihren Einsatz bei Waldbränden.
Besonderen Charme übte die kulturhistorisch bedeutende Altstadt auf die Gmünder Flieger aus. Vor allem die sanften, von den Wellen erzeugten Töne der Meeresorgel, ließen sie längere Zeit dort verweilen. Ein ausgedehntes Abendessen mit Meeresfrüchten und der Besuch in der legendären Lounge Bar Ledana mit ihrem stilvollen Ambiente bildeten den Schlusspunkt dieses erlebnisreichen Tages.
Beim Rückflug boten beste Sichten den Blick auf eine zauberhafte Inselwelt mit der Adria, die in den verschiedensten Blau- und Grüntönen schimmerte und es durchaus mit der Karibik aufnehmen konnte. Der weitere Flug führte über die gesamte Küstenlinie Istriens, vorbei an Pula mit der Tito-Insel Brioni und das slowenische Portoroz nach Österreich.
Eines der Highlights der Tour war der von den Fluglotsen genehmigte, gemeinsame Start der Gmünder Flugzeuge in enger Dreierformation auf dem Flughafen Klagenfurt.
Ein wolkenfreier Alpenhauptkamm mit bester Sicht ermöglichte einen direkten Kurs über die schneebedeckten Dreitausender der Hohen Tauern zum Hornberg.
Diese Auslandstour und die damit verbundenen Anflüge der Flughäfen in Englisch war für die Piloten eine gute Übung. Alle Teilnehmer waren sich einig, dass solche gemeinsamen Ausflüge mit mehreren Flugzeugen fester Bestandteil im Fortbildungsprogramm des Vereins werden sollten. Die Fliegergruppe Schwäbisch Gmünd bietet neben der Segelflugschulung auch über eine Motorseglerausbildung die Möglichkeit zum Erwerb des Flugscheines für Motorflugzeuge an.
Text: Gerd Zipper