Am Samstag den 5. November machten sich vier Segelflieger der Fliegergruppe Schwäbisch Gmünd bei leichter Fönwetterlage auf den Weg in die Alpen.
Denn während hier die Segelflugsaison trotz des herrlichen Herbstwetters wegen fehlender Thermik inzwischen beendet ist, bieten die Alpen bei Fön eine besondere Art von Aufwinden: die Wellen. Diese entstehen, wenn längere Bergketten von gleichmäßigen, kräftigen Winden überströmt werden. Gelingt es den Segelfliegern, in diesen Wellen jene Bereiche zu finden, in denen die Luft nach oben strömt, dann können Sie sich in ihren eleganten Maschinen bis auf mehrere Tausend Meter Höhe tragen lassen! Die Wettervorhersage für den Samstag ließ die vier erfahrenen Alpensegelflug-Spezialisten Jochen Aminde, Frank Rodewald, Günter Kölle und Ingo Treuter nun auf genau solche Bedingungen hoffen.
Als Ausgangspunkt hatten die vier Hohenems ausgewählt. Nach dem Start wurde am Hohen Kasten ausgeklinkt und der dortige Hangaufwind trug die Flieger schnell auf über 2300m Höhe. Im Geradeausflug überquerten sie die Churfürstenkette, um dann über dem schweizerischen Walensee problemlos in den ersten Wellenaufwind einzusteigen. Beim Erreichen einer Höhe von 3500m wurde die Sauerstoffversorgung angelegt und weiter ging es bis auf Höhen von sage und schreibe 4700m! Auch hier war das Ende eigentlich noch nicht erreicht, leider ließ der gesetzlich begrenzte Luftraum ein Weitersteigen aber nicht zu.
So wurde die Höhe nun in Strecke umgesetzt. Ihr Weg führte die vier Flieger bis in die Silverettaregion und zurück in Bereiche südlich des Zürichsee. Durch die glasklare Luft konnten sie dabei atemberaubende Ausblicke auf die Alpenlandschaften, den Bodensee und die sich ständig verändernden Wolkenformationen genießen. Erst der Sonnenuntergang beendete schließlich diesen in jeder Hinsicht außergewöhnlichen Flug. Nach der sicheren Landung in Hohenems packten die Piloten ihre Maschinen und eine Menge gigantischer Eindrücke zusammen, um den Heimweg anzutreten.