31.05.2021: Es war der zweite Tag mit Top-Thermik am ersten Wochenende nach den Lockerungen des Corona-Lockdowns. Eine große Zahl Streckenflieger machten sich den zweiten Tag in Folge auf, große Strecken in Angriff zu nehmen. Unter ihnen Tobias Treschl, der erst seit Mitte 2020 den Segelflugpilotenschein in der Tasche hat.
Hier sein (leicht bearbeiteter) Bericht zu einem angemeldeten Dreiecksflug, der vom Hornberg aus nach einhelliger Meinung so noch nie geflogenen worden ist:
Gestartet sind Michael Lange und ich um kurz nach zehn, er mit der GO (Discus 2b) und ich mit der DB (Ventus 2 cxT 18 m). Etwas später folgte dann noch Bastian Hörber mit seiner EY (15 m Ventus 2ax). Geplant und deklaraiert war ein ca. 650 km messendes Dreieck um München: Hornberg - Grafenau (Bayrischer Wald) - Greiling Bad Tölz (Alpenrand) - Hornberg.
Die Schwäbische Alb und die Fränkische Alb gingen gut, die Basis stieg schön von ca. 1600 auf knappe 2000 m im Verlauf. Michi und ich flogen gemeinsam im Team. Vor dem Bayrischen Wald, wo die erste Wende drin lag, lag dann aber ein breiter Streifen Blau. Vermutlich das Lee vom Bayrischen Wald, Wind kam von Nordost. Wir hatten dort auch mit der oberen rechten Ecke vom Luftraum des Münchener Flughafens Schwierigkeiten. Nach etwas Rumprobieren haben wir uns doch ins Blaue gewagt… ab und zu kam dort dann doch immer wieder ein Aufwind.
Im Bayrischen Wald dann wieder gute Wolken, kurz vor der Wende hatte Basti uns eingeholt. Er hatte keinen Abstecher nach Süden zum Münchener Luftraum gemacht und einen etwas besseren Flugweg gewählt. Ab der ersten Wende ging es dann mit Rückenwind Richtung Chiemsee und Alpen - fast nur gerade aus mit Basis über 2000m. Die GO war dann bisschen hinterher, da sie sich bei der Wende etwas wieder ausgraben musste. So hatte sich eine Art Partnerwechsel ergeben – nun flog ich mit Basti im Team.
Die Aussicht auf die Alpen war granatenhaft mit den Bergen und Seen, ein Traum. Die zweite Wende mit 2500 m Höhe am Alpenrand verließen wir und es ging mit Speed Richtung Heimat. Unter der Basis auf 2500m zogen alle Wolken zuverlässig, nur einmal haben wir uns kurz überschätzt und mussten wieder etwas untenraus Anschluss bekommen… .
Die letzten 80 km waren dann reiner Endanflug, an den Wolken orientiert konnten wir den Gleitflug gut strecken und ohne Probleme zu Hause ankommen. Knappe 7,5 h waren wir in der Luft, ein super tolles Erlebnis. Für mich war es sogar das erste Dreieck mit einer so großen Distanz… .
Text: Tobias Treschl, Martin Balzer