Dienstag, Dezember 03, 2024

Fluglager, oder: Auch Piloten brauchen mal Urlaub!

In den ersten beiden Augustwochen waren wir bei unserem traditionellen Fluglager im Oberpfälzischen Cham zu Gast beim dort ansässigen Segelflug-Sportverein. Der vergleichsweise kleine, zwischen Oberpfälzer und Bayrischem Wald gelegene Flugplatz bot eine reizvolle Umgebung und wurde als Ausgangspunkt größerer Ausflüge nach Tschechien wie natürlich auch zur Ausbildung genutzt.

Vor allem an den beiden Wochenenden gaben die Junioren den Sporteinsitzern die Sporen und legten für die Bundesliga große Strecken bis weit hinein ins Tschechische Flachland zurück. Ein weiteres beliebtes Ausflugsziel bei entsprechend guten Thermischen Bedingungen war der „große Arber“, der höchste Berg des Bayrischen Waldes
In der Ausbildung verbuchte vor allem Lisa Schulz, die erst Anfang Juli ihre ersten Solostarts im Schuldoppelsitzer ASK-21 absolviert hatte, große Fortschritte. In der  ersten Fluglagerwoche konnte sie von der  vergleichsweise behäbigen ASK-21 erstmals in den wendigen Leistungseinsitzer LS4 und in Woche zwei gleich noch in den Discus umsteigen! Damit rückt für sie fast in Rekordzeit das Ende ihrer Ausbildung immer näher. Daneben wurde das Fluglager auch wieder genutzt, um Flugschüler und Scheinpiloten auf der Startwinde auszubilden. Kai Schulz, Kai Kunze und auch der Schreiber dieser Zeilen stehen der Fliegergruppe nach bestandener Prüfung nun auch als Startwindenfahrer zu Verfügung.

Wie immer spannend waren die Windenstarts allgemein auch für die Scheinpiloten, die diese Startart zu Hause auf dem Hornberg ja nur selten praktizieren. Hier lässt man sich als Scheinpilot ja im Allgemeinen per Flugzeugschlepp direkt in den ersten Aufwind schleppen. In Cham per Winde auf 350 m über den Platz katapultiert, mussten die Piloten den ersten Aufwind erst einmal  suchen, was an  thermisch schwachen Tagen oft nicht klappte. Folglich musste man öfter starten und landen, was ein gutes Training darstellte und nebenbei auch das Fliegen bei minimalen Bedingungen übt. Die Motivation bestand dann schlicht darin, möglichst lange oben zu bleiben. Da der erste Aufwind oft über Cham stand, konnte man dabei zumindest schöne Stadtblicke genießen.

Genussvoll und erholsam waren die Abende auf der Terasse des Fliegerheims, die oft mit schönen Sonnenuntergängen und einmal auch einer partiellen Mondfinsternis aufwarteten.

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