Freitag, April 19, 2024

FlG-GD erobert Rang 3 in der ersten Bundesliga!

In der ersten Segelflugbundesliga lief am vorletzten Augustwochenende die vorletzte Runde dieses Jahres. Wir, die wir schon seit Runde 10 auf dem 3. Tabellenplatz lagen, holten uns am Sonntag den 19. August mit taktisch geschickten Flügen den vierten Rundenrang. Die Bronzemedaille war uns damit sicher, was unsere beste jemals erreichte Platzierung unter den besten 30 Segelflugvereinen ist!

Satte 39 Punkte Vorsprung hatten wir vor der zu der Zeit viertplatzierten FLG Blaubeuren. Einziger „Wermutstropfen“: Der derzeit zweitplatzierte  LSG Bayreuth lag 24 Punkte vor uns und bei maximal 20 möglichen Punkten pro Runde somit außer Reichweite.

Flugsportlich war der erwähnte Sonntag eine Mischung aus Herausforderung und Genuss. Trotz schwacher Vorhersage entwickelte sich der Tag thermisch sehr gut, alle Piloten konnten große Strecken im Geradeausflug unter aufgereihten Wolken zurücklegen. Mit 138 km/h den schnellsten Schnitt lieferten Joachim Koch und Johannes Frey im Arcus-T Doppelsitzer, der dazu nach der WM in Hosin direkt wieder aufgebaut wurde. Nach dem Flugzeugschleppstart zum Bernhardus flogen sie direkt gegen den Wind nach Nordwesten ab, kamen bis Wüstenrot bei Heilbronn und flogen dann, immer den Wolken folgend, bis Donauwörth, alles ohne ein einziges Mal kreisend Höhe tanken zu müssen! Dort katapultierte sie ein Hammeraufwind auf 2200 m Höhe. Die beiden flogen weiter, bis kurz vor Augsburg die Hälfte der Arbeitshöhe aufgebraucht war, danach mit wenigen Kreisen zurück zum Hornberg, um die Wertung zu sichern. Weil es so gut ging, hängten sie dann noch einen dritten Flugteil bis Biberach/ Riß hinten dran, um die Schnittgeschwindigkeit noch etwas zu verbessern.

So ähnlich sah es dann auch bei den anderen aus: Bastian Hörber und Michael Lange lieferten die beiden weiteren Wertungsflüge und flogen unter anderem 120 km entlang der Donau von Ehingen bis Neuburg, ebenfalls ohne zu Kreisen. Lars Linkner folgte ebenfalls der Südalbkante, während Benjamin Schüle mit fast 650 km den längsten Flug des Tages bis in den Bayrischen Wald ausdehnte.

So nutzten unsere Piloten noch einmal das thermisch ergiebige Wetter voll auskosten, dessen Tage jahreszeitgemäß ja nun irgendwann gezählt sein dürften.


Am darauffolgenden Wochenende war mit Runde 19 dann endgültig Schluss: Für uns war wie gesagt alles gelaufen, während es für die beiden führenden Vereine ums Ganze ging – hier wurde Tempo gemacht. Die Tatsache, dass Topwetter herrschte und dieses im Prinzip gleichmäßig über ganz Deutschland zur Verfügung stand, machte den Endkampf ungewöhnlich spannend. Am Ende hatte der LSG Bayreuth mit einem Rundensieg die Nase vorn und verhinderte mit knappem Vorsprung die Titelverteidigung des bisher führenden LSR Aalen.

Da wir unsere Platzierung schon im Kasten hatten, „leisteten“ sich einige unserer Streckenflieger am Sonntag den 26. August bei besten thermischen Bedingungen schöne Langstreckenflüge, ohne diese hinsichtlich der Geschwindigkeit zu optimieren. Der bei diesen Randbedingungen schnellste Pilot aus unseren Reihen war Michael Lange. Er flog im Team mit Nino Welz zum Großen Arber im Bayrischen Wald und zurück, eine Strecke von fast 500 km. Dabei blieben die beiden zusammen und warteten auch mal aufeinander, Lange bezeichnete dies mit zwinkerndem Auge als „SonntagsausFlug“. Zur Erinnerung: Lange war auch der Schnellste in der ersten Runde in diesem Jahr, in der wir den Rundensieg und Lange den punkthöchsten Flug ever in der Bundesliga erzielte(n)! Damals ganz dicht gefolgt übrigens von Joachim Koch.

Was uns neben dem Bronzerang in diesem Jahr besonders freut, ist die erfolgreiche Beteiligung so vieler junger Streckenflieger. Während beim LSG Bayreuth das Durchschnittsalter der Ligapiloten bei um die 50 liegt, ist dasjenige bei uns in den letzten Jahren deutlich gesunken. Hier trägt die neben der Grundausbildung auch kontinuierlich betriebene Streckenflugausbildung der nächsten Sportpilotengeneration durch die Streckenflugprofis Früchte. Man kann erahnen, dass der Verein sportlich in Zukunft sogar noch wachsendes Potenzial hat.

 

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