Die Segelflug-Bundesliga-Saison 2025 ist vorbei – und wir, die Fliegergruppe Schwäbisch Gmünd, stehen ganz oben auf dem Podest. In 11 von 17 Runden haben wir es unter die Top 5 geschafft und lagen im Schnitt rund drei Plätze vor unserem stärksten Verfolger, dem SFZ Königsdorf. Während andere Vereine Höhen und Tiefen erlebten, haben wir eine konstant starke Saison hingelegt – und das zahlt sich nun aus.
Konstanz und Teamgeist als Schlüssel
Schon zu Beginn der Saison war uns klar, dass wir nur mit einer klaren Struktur und echtem Teamgeist erfolgreich sein können. Deshalb haben wir uns bewusst organisiert: Briefings um 9 Uhr für alle, eine klare Koordination, wer wann fliegt, und die Vergabe freier Doppelsitzerplätze an unseren Nachwuchs. So konnten wir sicherstellen, dass nicht nur die „üblichen Verdächtigen“ fliegen, sondern der ganze Verein von der Bundesliga profitiert.
Oft haben wir uns bewusst für Sicherheit und Teamwertung entschieden, auch wenn einzelne Piloten mit etwas mehr Risiko noch ein paar Kilometer hätten sammeln können. Am Ende zählt der Erfolg des Teams – und das hat uns zum Meister gemacht.
Wetter, Hornberg und „Auswärtsspiele“
Natürlich spielt das Wetter immer eine große Rolle. In dieser Saison mussten wir nur zweimal organisierte „Auswärtsspiele“ fliegen – ein Vorteil für uns. Glücklich war auch, dass wir in der vorletzten Runde ohnehin durch Vereinslager und Wettbewerbe über ganz Deutschland verteilt waren. So konnten wir die Chancen optimal nutzen.
Unser Hornberg bietet uns außerdem eine gute Ausgangslage. Für Speedflüge ist die Alb perfekt erreichbar, und durch frühe Starts haben wir oft einen kleinen Vorsprung. Aber wir wissen auch: Wir sind nicht die einzigen mit einer starken Basis – entscheidend war unser Zusammenspiel als Team.
Jugendförderung und Vereinsleben
Ein besonderer Baustein unseres Erfolges ist die Jugendförderung. Mit unserem jährlichen Leistungsfluglager am Hornberg geben wir frischen Scheininhabern und jungen Talenten die Möglichkeit, gemeinsam mit erfahrenen Piloten anspruchsvolle Aufgaben zu fliegen. Das stärkt nicht nur die fliegerischen Fähigkeiten, sondern auch den Zusammenhalt.
Dazu kommt unser aktives Vereinsleben: Grillabende, Sommerfeste und das tägliche Miteinander auf dem Flugplatz schaffen eine Gemeinschaft, in der man sich gegenseitig motiviert. Nicht zuletzt trägt auch unsere Öffentlichkeitsarbeit dazu bei – wir zeigen Präsenz in der Region, und das spornt uns zusätzlich an.
Doppelter Grund zum Feiern 🎂✈️
Der Titelgewinn passt perfekt zu unserem Jubiläumsjahr: 2025 feiern wir 100 Jahre Fliegergruppe Schwäbisch Gmünd. Am Samstag, den 20. September, laden wir zu einem großen Festprogramm ein – mit zwei Flugzeugtaufen, einer Ausstellung zur Vereinsgeschichte, Flugbetrieb mit historischen Maschinen, Biergarten und abends Party mit Live-Bands und DJ.
Der Meistertitel krönt dieses besondere Jahr und macht die Feier noch bedeutungsvoller. Wir freuen uns riesig, dieses Highlight mit allen Mitgliedern, Freunden und Gästen teilen zu können.
👉 Wir sind stolz auf das, was wir als Team erreicht haben. Jetzt genießen wir den Moment – und ab nächster Saison gilt es, den Titel zu verteidigen!



Jubiläum am Hornberg
Im Jahr 1925 legten engagierte Pioniere in Schwäbisch Gmünd den Grundstein für unseren Verein. Heute feiern wir einhundert Jahre Segelflugleidenschaft mit einem offenen Fest am Tag und einer großen Party am Abend.
Start 10.00 Uhr Tagesprogramm
- Feierliche Flugzeugtaufe
- Familienfest mit Kinderschminken, Spielen und regionalen Köstlichkeiten
- Oldtimer der Lüfte und Straßen zum Staunen
- Buchlesung mit der Kinderbuchautorin Judith Spörl
- Ausstellung historischer Segelflugzeuge in Hangar 3, jedes Jahrzehnt unserer Geschichte zum Anfassen
Start 19.00 Uhr Abendprogramm
- Große Jubiläumsparty im Hangar
- Livemusik mit Steff Müller Trio, Blues Ex und the Virgin Horns und Attenti al Cane
- Anschließend DJ RMJS für die lange Partynacht
Tickets gelten nur für die Abendveranstaltung.

Nachdem es uns in der vorherigen Runde 11 gelungen war, die Tabellenführung zurück zu erobern, konnte sie diese Woche, wieder bei sehr guten Wetterbedingungen, weiter ausgebaut werden und beträgt jetzt 18 Punkte auf den SFZ Königsdorf.
Die Wetterlage in Runde 11 war quasi eine Steilvorlage für uns, die Tabellenführung zurück zu holen. Dies wurde konsequent auf der Achse Richtung Prag für den Speed mit Zielrückflügen genutzt. Joachim Koch liefert mit seinem Flug bis zum Prager Luftraum mit 140 km/h den Top Speed unter allen Vereinen der ganzen Liga in Runde 11. Frank Rodewald deklarierte sich ein exotisches Dreieck quer durch Tschechien bis fast nach Sachsen und holte unsere längste Strecke. Das Ergebnis war ein Rundensieg - der zweite in Folge nach dem in Runde 10. Mit diesem wurde die Tabellenführung zurückgeholt und gleich auf ordentliche 8 Punkte ausgebaut.
Das vergangene Wochenende in Runde 12 startete zunächst mit deklarierten Dreiecksflügen: Frank Rodewald, Tobi Treschl holten am Samstag Streckenpunkte. Der Sonntag erwies sich dann als der bessere Tag: Tobi Ladenburger und Lars Linkner schafften es, die Speedwertung mit Flügen zwischen Regensburg im Osten und dem Klpppeneck an der Süd-West-Spitze der Schwäbischen Alb abzusichern.


Joachim Koch schoss am Sonntag erneut den Vogel ab und erzielte mit einem exotischen Dreieck bis ins Saarland von 758 km diesmal die punkthöchste Streckenwertung aller Vereine des Wochenendes. Fast nebenbei fiel dabei dann auch unser drittschnellster Schnitt mit ab. Mit diesem Schachzug konnte er auch die anderen starken Vereine der Alb (Kirchheim, Dettingen) auf Distanz halten. Ein Selbstläufer war sein Flug übrigens nicht, zweimal musste er sich aus Bodennähe wieder „ausgraben“, das zweite Mal bei Neresheim – während die Vereinskameraden seinen sage und schreibe 45 min dauernden Kampf ums Obenbleiben mit gedrückten Daumen an den Handies verfolgten.
Der Rundensieg ging übrigens verdient an den LSR Aalen, der am Samstag Zielrückkehrflüge in den Schweizer Jura gelegt hatte und den Sonntag auf der Alb noch konsequenter für die Speedwertung genutzt hatte.
23.06.2025: Runde 9 der Segelflugbundesliga markierte am vergangenen Wochenende den Start der zweiten Hälfte der 17 Runden umfassenden Liga. Unser Motto lautete „Schadensbegrenzung“. Denn die Alpen boten erneut gute Bedingungen, so dass „nur“ maximal ein dritter Rundenrang hinter den beiden Alpen-Vereinen, mit denen wir uns derzeit die Spitzenplätze in der Tabelle teilen, möglich erschien. Dass dann sogar Rang zwei heraus sprang, wurde mit echtem Jubel begrüßt.
Für die Schwäbische Alb waren wieder Hitze und Blauthermik vorhergesagt, immerhin mit einer Chance auf Thermikwolken mit hoher Basis für den Sonntag-Nachmittag. So wurde beschlossen, sich auf den Sonntag zu konzentrieren. Immerhin finden ja derzeit auf dem Flugplatz Burg Feuerstein in Nord-Ost-Bayern Deutsche Segelflugmeisterschaften statt, an denen von uns auch die Lars Linkner und Günter Kölle teilnehmen. Und diese lieferten im Rahmen des Wettbewerbs am Samstag schon mal zwei ordentliche Wertungsflüge.


Sonnntag Mittag gingen dann am Hornberg fünf Streckenjäger mit wie immer taktischer Verteilung an den Start: Freddy Hein, Joachim Koch, Tobias Ladenburger und Andreas Hachtel hatten Ziel-Rück-Strecken entlang der Alb bis zum Schwarzwald deklariert. Benny Weiß probierte trotz des kritischen Wetters ein deklariertes Dreieck um den Stuttgarter Luftraum, um im Erfolgsfalle besonders hohe Streckenpunkte zu erzielen.
Benny Weiß verfehlte sein Ziel leider und musste südlich des Nördlinger Rieses den Motor aktivieren. Hein und Koch schafften ihre deklarierten Strecken und holten dabei Strecken- wie auch Geschwindkeitwertungspunkte. Ladenburger war schon nach dem Start in ein Abwindfeld geraten und brauchte daher sein Jet-Triebwerk, holte aber dann auf freier Strecke unsere höchste Geschwindigkeitswertung. Andreas Hachtel verpasste den Einzug in die Wertung nur knapp, obwohl er für den Rückflug zum Hornberg entlang von ca. 2/3 der gesamten Alb nicht einen einzigen Thermik-Kreis benötigte und damit in diesem Abschnitt der schnellste war. Wie angesagt gab es im Südwesten der Alb und über dem Südschwarzwald tatsächlich die angesagte Bewölkung, welche die Piloten bis auf fast 3000 m Höhe trug und den Flügen in diesem Abschnitt mit phantastischer Aussicht auch einen echten Genußfaktor verlieh.
Mit diesen Ergebnissen konnten die Gmünder am Ende sogar die Kameraden vom SFV Bad Wörishofen noch knapp überflügeln und mussten sich nur dem an beiden Tagen mit jeweils 16 Piloten angetretenen SFZ Königsdorf geschlagen geben. So liegen wir weiterhin, hochmotiviert, auf Tabellenplatz 2.
Am vergangenen Samstag gingen sieben unserer Sportpiloten an den Start, um den momentan gehaltenen „Platz an der Sonne“ in der Tabelle der ersten Bundesliga zu verteidigen. Mit einem dritten Rundenrang mussten sie sich am Ende nur zwei Vereinen in den wettertechnisch begünstigten Alpen geschlagen geben. Zwei weitere Punkte Abstand auf den neuen Tabellenzweiten kamen damit hinzu .

Hohe Temperaturen und mittelmäßige thermische Bedingungen bei oft starker Bewölkung prägten den Samstag. Im Briefing wurden mit Augenmaß Strecken von bis zu 550 km deklariert. Tobias Ladenburger, Benni Schüle und Joachim Koch übernahmen die gemischt konzipierten Zielrück-Strecken nach Osten bis in den bayrischen Wald bzw. Tschechien. Alle drei schafften die deklarierten Strecken und so erreichte Koch die dritthöchste Strecken- und Ladenburger die zweitbeste Speedwertung. Benny Weiß, Freddy Hein und Tobias Treschl im Dopplesitzer mit dem Vereinsvorsitzenden Leonard Krohmer flogen deklarierte Dreiecke um den Nürnberger Luftraum. Weiß und Hein holten im Teamflug die höchsten Streckenwertungen, Hein dazu noch die drittbeste Speedwertung.


Lars Linkner hatte komplett auf Geschwindigkeit gesetzt und bewusst auf die Deklaration der Wendepunkte verzichtet, um frei der besten Thermik folgen zu können. Die Strategie zahlte sich aus, er holte über der schwäbischen Alb im schnellen Geradeausflug unsere höchste Speedwertung.


Mit den 15 Rundenpunkten haben unsere Piloten das maximal Mögliche aus dem Tag herausgeholt. Nun hoffen wir für das nächste Wochenende ebenfalls auf einen guten Samstag. Denn am Sonntag beginnt das traditionelle Hallenfest, und da sind auch die Streckenflieger damit beschäftigt, auf dem Hornberg die Gäste bewirten.
In der Woche des Überganges von April auf Mai fand auf dem Hornberg unser inzwischen schon traditionelle Streckenflug-Trainingslager statt. Das Ziel ist, den Nachwuchs an das Streckenfliegen heranzuführen, Erfahrungen und Wissen auszutauschen und weiterzugeben. An mehreren Tagen wurden dies in diesem Jahr von Top-Wetterlagen unterstützt und so „hagelte“ es persönliche Bestleistungen und phantastische Flüge. Insgesamt legten die 19 Teilnehmer in nur 6 Tagen unglaubliche 31.700 Streckenkilometer im antriebslosen Segelflug zurück – das ist mehr als ¾ einer Erdumkreisung!
Alle geflogenen Leistungen aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen, hier einige der Highlights: Lars Linkner reihte sich am 30. April mit einem Flug von 1000 km auf freier Strecke zwischen Schwarzwald und Alb in die exklusive Riege der Piloten ein, die diese unglaubliche Streckenlänge vom Hornberg aus geflogen sind!



Frank Rodewald und Benjamin Weiß, beide bereits Mitglieder dieses exklusiven „Clubs“, flogen am 1. Mai vorher festgelegte („deklarierte“) Dreiecke von knapp 970 km! Deklarierte Dreiecke sind ja die „Königsklasse“ der Streckenflüge, da man große Gebiete mit meist sehr unterschiedlichen Wetterlagen durchfliegen und die geplante Strecke schaffen muss. Leon Beisswanger, erst seit letztem Jahr Scheinpilot, schaffte im Teamflug mit Coach Michi Lange und Felix Rössler seinen ersten Soloflug mit über 500 km Streckenlänge – und das auch gleich als deklariertes Dreieck. Daniel Kirschbaum, der noch in der Segelflugausbildung ist, flog mit Ingo Treuter im Arcus mit sage und schreibe 460 km eine Art Luxus-Überlandeinweisung und Schein-Neuling David Offenloch mit Treuter ebenfalls über 600 km.
All dies und mehr war, wie so oft im Segelflugsport, nur als Gemeinschaftsleistung möglich. Wegen unseres derzeit in der Wartung befindlichen Schleppflugzeuges kam Unterstützung in Form von je einem Schleppflugzeug von der Fliegergruppe Waldstetten (deren Segelflieger am Anfang der Woche auch mit beim StreLa waren) , sowie von den Oppinger Segelfliegern. Der Förderverein für Streckensegelflug unterstützte mit einem zusätzlichen Sporteinsitzer Discus 2. Organisiert und koordiniert hatte das Lager Segelflugreferent Lars Linkner, unterstützt von Elmar Müller und Schriftführer Sebastian Steeb als Flugleiter.
Ein besonderer Höhepunkt des StreLas: Tobias Ladenburger erfüllte sich am 1. Mai einen Traum: Er wollte schon immer probieren, über den Bayrischen Wald in die Alpen zu fliegen. Bis zum Bayrischen Wald fliegen die Profis der Fliegergruppe ja häufig, dann aber nach rechts /Süden abzubiegen, war komplett neu. Ladenburger umkreiste Linz, kratzte fast am Wiener Luftraum und stieg am Dachstein ins hochalpine Gelände ein. Weiter ging es via Salzburg und Zell am See nach Westen. Eine weitere Besonderheit war, dass er nicht wirklich vor hatte, am selben Tag noch zum Hornberg zurück zu kommen. Stattdessen funkt er über den Alpen die Waldstätter Fliegergruppe an, die zu diesem Zeitpunkt schon bei ihrem Fluglager in Ohlstadt am Alpenrand nahe des Staffelsees waren – und dort kam sofort die Zusage mit mehreren Übernachtungsmöglichkeiten und Flugzeugunterstellung! So landete er dort und Tags darauf gabs schon wieder Top-Wetter. Da kündigte Frank Rodewald telefonisch sein Kommen mit Motorhilfe an. Das klappte perfekt und die beiden Profis trafen sich direkt im ersten Aufwind nach Ladenburgers Start. Es folgte ein Teamflug bis nach Italien zum Reschenpass, dann nochmal bis jenseits Salzburg mit Dachsteinmassiv und am Ende nach Hause zum Hornberg. Begeistert erzählte Ladenburger: „Ich bin noch nie so einfach da drin (d.h. in den Alpen) herumgeflogen!“




Nach einigen Top-Flugtagen in der zweiten Wochenhälfte, welche für intensives Streckenflugtraining genutzt worden waren (wir berichten extra), hatte das Wetter am vergangenen Wochenende ja leider so stark umgeschlagen, dass aussichtsreiche Bundesligaflüge nicht machbar erschienen. So entschloss sich ein Vierer-Pilotenteam bestehend aus Tobias Ladenburger, Tobias Treschl, Benny Weiß und Joachim Koch, letzterer mal „nur“ als Begleiter, wieder einmal zu einer Reise ins bessere Wetter nach Norden. Der begrenzte Aufwand wurde mit tollen Flügen, dem besten Flug des Wochenendes und dem zweiten Rundenrang in der zweiten Runde der Segelflugbundesliga belohnt.


Am Samstag war zunächst noch Kitzingen im Gespräch, doch wurde dann als noch zu unsicher angesehen. Die Wahl fiel schließlich auf Neustadt an der Saale, am Südrand des Thüringer Waldes gelegen. Am Samstagabend wurden, u.a. mit tatkräftiger Hilde von Bundesliga-Motivator Claus Strobl, die Flieger abgebaut und in die Hänger verstaut. Am Sonntag um 7 Uhr ging es los. Bereits um 09:30 Uhr waren die vier vor Ort, während Frank Rodewald von zu Hause aus schon die besten Streckenführungen austüftelte. Ein Dreieck wurde deklariert, zuerst in den Odenwald, dann quer rüber ins Fichtelgebirge nahe Bayreuth, dann den Thüringer Wald rauf bis Suhl, insgesamt 570 km.
Die Bedingungen erwiesen sich dann aber durchaus als herausfordernd, denn als nutzbare Höhe zwischen Wolkenuntergrenze und Boden standen maximal 1000 Meter zur Verfügung.


Benny Weiß war als erster gegen 12 Uhr gestartet und schaffte es am Ende auch als einziger der drei, diesen Kurs erfolgreich abzufliegen. Mit der Kombination aus der großen Strecke, seinem hohen Tempo im letzten Flugteil und den Bonuspunkten durch das deklarierte Dreieck erzielte er damit sogar den deutschlandweit punkthöchsten Bundesliga-Wertungsflug des gesamten Wochenendes!
Die beiden Tobis waren etwa 15 min später gestartet und trafen nun vor Erreichen des Fichtelgebirges auf eine sich ausbreitende Abschirmung, welche die Thermik zusehends abschwächte. So entschieden sie, den zweiten deklarierten Zielpunkt „sausen“ zu lassen und stellten auf geschwindigkeitsoptimierten Flug um. Dies schafften sie, indem sie den eigentlich letzten Flugteil – mit Rückenwind entlang des Thüringer Waldes, noch einmal zurück und erneut abflogen, womit sie runde 10 km/h mehr Schnittgeschwindigkeit und damit wertvolle Punkte herausholen konnten.
Mit Rundenrang zwei brachte diese gekonnt organisierte und geflogene Aktion den Gmündern einen Sprung von Rang 15 auf Rang 8 in der Tabelle.

Am letzten Freitagabend fand im Fliegerheim der Fliegergruppe Schwäbisch Gmünd die alljährliche Mitgliederhauptversammlung statt. Der im letzten Jahr neu in dieses Amt gewählte Vereinsvorsitzende Leonhard Krohmer begann den Abend traditionell mit einer Schweigeminute für zwei im letzten Jahr verstorbene langjährige Mitglieder: Felix Rodewald und Wolfgang Strobel. Viel Applaus gab es sodann für die langjährigen runden Vereinsmitgliedschaften: Angeführt in diesem Jahr von Heiner Roob, der sage und schreibe schon 70 Jahre Vereinsmitlied ist, gefolgt von Norbert Ladenburger mit 50 und Christoph Schön mit 40 Jahren. Im Rückblick hob Krohmer als besonderes Ereignis das wieder bestens besuchte Hallenfest zu Pfingsten 2024 hervor, an dem weit über 70 Aktive die unzähligen Gäste bewirteten. Das Besondere: Es sind nicht nur Mitglieder, sondern auch vielfach Partner und sogar Freunde von Mitgliedern am Start! Denn es macht einfach Spaß, selber zu erleben, wieviel man gemeinsam bewegen kann, wenn man an einem Strang zieht!
Sowohl Jugendleiter David Rodewald als auch Ausbildungsleiter Joachim Koch hoben das besonders erfolgreiche und intensive Ausbildungsjahr 2024 hervor: Fünf Flugschüler konnten sich beim Segelflug mit ihren ersten drei Solostarts „frei fliegen“ und drei Flugschüler beendeten ihre Ausbildung mit dem Erhalt ihrer Segelflugzeugführer-Lizenz. Mit 566 Ausbildungs-Windenstarts wurde 2024 sogar die höchste Anzahl dieser Starts seit Beginn der Aufzeichnung im Jahre 1988 erzielt! Um das Vereinsziel, Fußgänger zu Piloten zu machen, zu erreichen, kann der Verein aber auch Motor-, Ultraleicht- und Motorseglerpiloten ausbilden. Derzeit sind bei den Gmündern 14 ehrenamtliche Fluglehrer aktiv, davon 11 im Bereich Segelflug. Viele von ihnen bilden gleich in mehreren Flugzeugklassen aus.
Im Bereich Sport war die Fliegergruppe 2024 nicht ganz so erfolgreich, wie Segelflugreferent Lars Linkner berichtete. In der Segelflugbundesliga war 2024 nach zwei Vizemeistertiteln in Folge nur Rang 15 drin. Dieses Ergebnis wurde zwar durchaus auch durch das vielfach schlechte Wetter im Süden mit verursacht, was auch daran abzulesen ist, dass 2024 sechs Baden-Württemberger Vereine abgestiegen sind. Das hervorragende Ergebnis des, wenn auch deutlich größeren, Nachbarvereins LSR Aalen zeigte aber, dass es mit viel Organisation und Zähigkeit auch besser gehen kann. Für 2025 hat sich Claus Strobel bereit erklärt, als interner Coach die Bundesligaaktivitäten begleiten, was mit viel Beifall der Mitglieder bedacht wurde. Im Bereich Wettbewerbe waren 2024 zwar keine großen Siege zu verzeichnen, trotzdem haben sich sage und schreibe fünf Gmünder Piloten für Deutsche Meisterschaften 2025 qualifiziert!.
Der stellvertretende Vorsitzende Frank Rodewald stellte den Vereinsmitgliedern dann das Konzept der Feier zum diesjährigen 100-jährigen Jubiläum der Fliegergruppe Schäbisch Gmünd vor. Am Samstag den 20. September wird es am morgen eine offizielle Feier auf dem Hornberg geben, gefolgt von einem bunten Nachmittag mit u.a. Flugvorführungen historischer Segelflugzeuge. Im Hangar 3 wird die Geschichte des Segelfluges hautnah anhand von originalen Flugzeugen aus allen Jahrzehnten zu bestaunen sein. Der Tag endet im Hangar drei mit einer großen Party mit drei Bands + DJ.
Den Schlusspunkt der Versammlung bildete schließlich die Vorstellung des Konzeptes für eine gemeinsame Neulackierung der beiden Gmünder Leistungsdoppelsitzer Duo-Discus (GD) und Arcus. Für den Arcus wurde zudem ein technisches Upgrade auf die neueste Version des Herstellers Schempp-Hirth vorgeschlagen. Da alle drei Aktionen zusammen bestellt und beim selben Betrieb realisiert werden, konnte ein attraktiver Gesamtpreis verhandelt werden. Damit wird für einen nachhaltigen Werterhalt beider wichtiger Flugzeuge des Flugzeugparks gesorgt, denn der Lack schützt die tragende Struktur der Flugzeuge vor schädlicher UV-Strahlung. Der nun verwendete Lack weist im Vergleich zum originalen eine deutlich höhere Lebensdauer auf, die man bei modernen Segelflugzeugen immerhin in Jahrzehnten misst. Nach einigen Diskussionen wurde das Konzept schließlich einstimmig angenommen.

Unser erklärtes Vereinsziel ist es ja, Fußgänger zu Piloten zu machen. Am Sonntag wurde dieses Ziel wieder einmal Realität, denn wir haben einen neuen Scheinpiloten: Flugschüler David Offenloch absolvierte am Sonntagvormittag seine drei Prüfungsflüge und nahm damit die letzte Hürde auf dem Weg zum Pilotenschein.
Dabei hatte er unverhofft sogar noch eine zusätzliche Herausforderung zu meistern, denn er musste seine Prüfungsflüge mit dem Leistungsdoppelsitzer Duo Discus fliegen, den er im Gegensatz zum Schuldoppelsitzer noch nicht so oft geflogen war. „Ich war schon ziemlich nervös“, gestand er nachher, und natürlich nicht nur deswegen. Aber mit einem Erfahrungsschatz von rund 130 Starts meisterte er sowohl den Flugzeugschlepp als auch die beiden Windenstarts, seine ersten überhaupt auf diesem Flugzeugtyp, ohne Beanstandung!
Nach der letzten Landung ging die Haube auf und zwei Hände streckten sich gen Himmel: Bestanden!! Prüfer Andreas Walliser reichte Offenloch die Hand: "Ich bin der Andy!“ „Ich bin David“, war seine verblüffte Antwort. Mit diesem Worten wurde er nun endgültig in den Kreis der Piloten aufgenommen, denn unter Piloten ist das „Du“ bekanntlich obligatorisch.



In der letzten Woche fand am Flugplatz Aalen-Elchingen bei meist recht kritischen Wetterverhältnissen ein Segelflug-Grand Prix statt. Erstmals wurde neben den offiziellen Rennen in der 15m-Klasse auch testweise und weltweit erstmalig ein Doppelsitzerrennen veranstaltet. Von uns nahm Bastian Hörber teil und erzielte mit Rang 4 unter den 13 Teilnehmern ein sehr gutes Ergebnis.
Das besondere an einem Segelflug Grand-Prix ist der Echtzeitfaktor. Bei „normalen“ Segelflugmeisterschaften werden die ausgeschriebenen Strecken innerhalb eines festgelegten Zeitfensters geflogen und die Start- und Ankunftszeiten jedes Piloten individuell registriert. Der Sieger kann somit erst nach der Ankunft des letzten Fliegers und der Auswertung der Flugaufzeichnungen ermittelt werden. Im Gegensatz dazu fliegen beim Grand Prix alle Teilnehmer zugleich über die virtuelle Startlinie. Wer zuerst wieder da ist, gewinnt und bekommt 10 Punkte, der zweite 9 usw.. Das spannende ist, dass man die Rennen online verfolgen und jederzeit sehen kann, wer gerade vorn liegt!


Am ersten Wertungstag kam Hörber, der mit Marcel Schön als Copilot den Gmünder Vereins-Arcus flog, als dritter in Aalen an. Am zweiten Wertungstag war für die beiden Rang 7 mit immerhin zwei Punkten drin.
Am letzten Tag, der mit immer wieder reinkommenden Regenzellen noch unbeständiger war, war es schon schwierig, sich bis zum „Startschuss“ überhaupt in der Luft zu halten und so waren die beiden bei der Öffnung so tief, dass sie auch weiterhin große Probleme hatten und schließlich nur mit Motorhilfe wieder zurück kamen. Das ging allerdings weiteren acht Teilnehmern auch so, nur vier konnten die gerade mal 136 km messende Strecke überhaupt umrunden.
Nun hoffen viele, dass sich diese Wettbewerbsform auch für die Doppelsitzerklasse durchsetzt und es echte Rennserien mit weltweit staattfindenden Rennserien wie schon in zwei anderen Flugzeugklassen geben wird.