Donnerstag, April 18, 2024

LS4 – Ein Flugzeugrumpf wird „renoviert“

Mit der Kompletterneuerung des Rumpfes unseres gleichermaßen für Schulung wie Streckensegelflug eingesetzten Leistungseinsitzers LS4a haben wir uns neben der jährlichen Wartung aller unserer Segelflugzeuge in dieser Wintersaison eine besondere Aufgabe gestellt. Es galt, die in die Jahre gekommene Originallackierung sowie das komplette Cockpit inklusive der gesamten Mechanik wieder in einen Neuzustand zu versetzen.

Im Herbst wurde der Rumpf zunächst komplett demontiert, d.h. die Haube sowie das gesamte Cockpit inklusive Sitz, Gestänge und sämtlichen Instrumenten. Der aufwändigste Teil war danach das sorgfältige Abschleifen des alten Lacks von der selbsttragenden GFK-Außenhaut. Daneben wurden auch alle Metallteile bis auf das blanke Metall entlackt, Diese wurden nachfolgend sandgestrahlt, mit einer Korrosionsschutzgrundierung sowie einer neuen Lackierung versehen. Bis zum Jahreswechsel leisteten 12 Vereinsmitglieder  unter Leitung von Frederick Hein, der seit Jahren beim Segelflugzeughersteller Shempp-Hirth arbeitet, insgesamt 144 Arbeitsstunden.

Ein Hochleistungssegelflugzeug braucht eine perfekt glatte Oberfläche. Nach dem Jahreswechsel wurde auf den nun nackten Rumpf  ein sogenannter Füller aufgetragen, der kleinste Unebenheiten der GFK-Außenhaut ausgleicht. Dieser wurde nun am letzten Samstag den 24.01.2015 in Handarbeit feingeschliffen. Der nächste Schritt Anfang Februar wird dann der Auftrag des PU-Lacks sein, welcher in bis zu vier Schritten aufgebracht werden muß, um eine komplette Farbdeckung zu erreichen. Dies ist zwar die aufwändigste Lackfinish, verspricht durch die sogar im ausgehärteten Lack noch vorhandene Flexibilität dieser Lacksorte dafür aber die längste Haltbarkeit.

Gleichzeitig laufen auch die Arbeiten am neuen Cockpit. Unter anderem wird ein komplett neues Instrumentenbrett gefertigt, das neben einer logischeren Anordnung der Instrumente hochgewachsenen Piloten durch einen größeren Beinausschnitt auch eine bessere Sitzposition bieten wird. Natürlich ist unser fliegerischer Nachwuchs in die Arbeiten mit eingebunden, schließlich können unsere Jugendlichen gerade bei einer solchen Komplettrenovierung ihr Fluggerät am besten kennenlernen.

Bis zum Abschluss der Arbeiten Mitte März werden voraussichtlich mehr als 250 Arbeitsstunden zu Buche stehen. Bevor der runderneuerte Flieger, dessen Tragflächen voraussichtlich im nächsten Winter derselben Prozedur unterzogen werden sollen, wieder starten kann, steht dann noch die Lufttüchtigkeitsprüfung im Luftfahrttechnischen Betrieb „Sammet“ auf dem Flugplatz Heubach an.

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